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Archäologische Grabung 2015

25. Oktober 2015

Vom 19. bis 23. Oktober 2015 fand eine weitere archäologische Forschungsgrabung auf der Burgruine Ried am Riederberg in Kooperation mit dem Verein FIALE statt.

Erklärtes Ziel der Maßnahme war die Dokumentation des ursprünglichen Bodenniveaus im Innenhof der hochmittelalterlichen Kernburg. Dabei sollte in erster Linie die Mächtigkeit der darüber liegenden Schuttschicht dokumentiert werden, um eine bessere Abschätzung des finanziellen Aufwands für weitere angedachte archäologische Eingriffe zu ermöglichen.

Überblick über das Grabungsareal

Überblick über das Grabungsareal

Das unerwartete Resultat zeichnete sich bereits am ersten Tag der Grabung ab. In nur geringer Tiefe von durchschnittlich weniger als 50 cm liegt der rezente Waldhumus auf dem blanken, stark zerklüfteten Felsen des Burgbergs auf. Hinweise auf Spuren der mittelalterlichen Nutzungsperiode auf dem Felsen - wie etwa keramisches Fundmaterial - konnten zur Verwunderung der Archäologinnen und freiwilligen Helfer keine entdeckt werden. Vielmehr erweckt die blank geräumte Felsenoberfläche den Eindruck eines möglichen zwischenzeitlichen Abbaus.

Freilegen einer Pfostengrube

Freilegen einer Pfostengrube

In Summe konnten zwei Pfostenlöcher bzw. eine rund 70 cm tiefe Grube in der Felsoberfläche dokumentiert werden. Mangels datierbaren Fundmaterials können bisher keine näheren Rückschlüsse über die Entstehungszeit dieser Einbauten gemacht werden. Die darüber im Humus liegenden Versturzschichten aus Bruchsteinen und Ziegeln enthielten, wie schon in den vergangenen Jahren an der Turmruine dokumentiert, größere Mengen an keramische Scherben von Töpfen und Ofenkacheln die dem 14. bis 15. Jahrhundert zugeordnet werden können.

Fotodokumentation der Felsenwanne

Fotodokumentation der Felsenwanne

Abschließend stellt sich die Frage nach dem Verbleib des eigentlich erwarteten hoch- und spätmittelalterlichen Begehungsnivaus im Burghof. Darüber soll eine weitere archäologische Grabung im kommenden Jahr mehr Aufschluss liefern, so hofft man.

Der Verein bedankt sich bei allen freiwilligen Helfern die unermüdlich dem regnerischen und kalten Wetter getrotzt, und zum Gelingen der Grabung beigetragen haben - Danke!

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Letzte Änderung am 25. Oktober 2015